«Der Dialog mit der Basis ist zwingend, in welcher Form auch immer!»

Die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) wird schon immer von einer aktiven Mitgliederversammlung getragen. Diese findet jedes Jahr am Kongress statt. Seit zehn Jahren bildet zudem eine Planungskonferenz das Bindeglied zwischen Vorstand und Basis. Die Strukturen der SGGG hätten sich bewährt, sagt der aktuelle Präsident Prof. Dr. med. René Hornung. 

Professor Hornung, können Sie uns mehr über die Organisation der SGGG sagen?

Die zentralen Organe unserer Fachgesellschaft waren schon immer der Vorstand und die Mitgliederversammlung. Als Verein ist die SGGG verpflichtet, eine Mitgliederversammlung durchzuführen. Was aus meiner Perspektive richtig und wichtig ist. Denn so können die Mitglieder über die zentralen Themen wie Budget, die standespolitische und fachliche Ausrichtung und damit über die Zukunft der nächsten Generation abstimmen und die Weichen stellen. Als «Geschäftsführung» können wir uns seitens des Vorstands nicht darüber hinwegsetzen.   

Welche Vorteile hat die Mitgliederversammlung?

Jeder kann kommen und sich aktiv engagieren. Wir führen die Mitgliederversammlung jeweils am Jahreskongress durch. Dies nutzen etwa 150-200 Mitglieder.

Wie arbeitet ihr Vorstand?

Unser Vorstand ist mit 14 Mitgliedern relativ gross und tagt viermal im Jahr. Wir haben ein zweijähriges Präsidentenrotationssystem mit Vize-Präsident, Präsident und Past-Präsident. So sichern wir das Dossier-Knowhow über eine längere Zeit. Neben dem Kassier haben wir im Vorstand die Departemente Bildung, Qualitätssicherung, Recht und Ethik, DRG sowie Tarifwesen und Verbindungen zu den Krankenkassen. Dazu kommen die Vertretungen unserer zentralen Fachgebiete, der Chefärzte, des wissenschaftlichen Beirats, des jungen Forums und der Romandie.

Ein wichtiges Gremium ist Ihre Planungskonferenz?

Die 30-40-köpfige Planungskonferenz ist das strategische Koordinationsorgan. Darin repräsentieren sich alle Regionen, Fachgebiete und Arbeitsgemeinschaften. Dieses Gremium wurde vor etwa zehn Jahren gegründet, um die Verbindung zwischen Basis und dem Vorstand zu stärken und mehr Nähe zu schaffen – mit Erfolg.

Andere Verbände sind anders aufgestellt, was ist bei Ihnen besser?

Als Vorstand – und auch ich als Präsident – «dienen» wir ja quasi der Basis. Gerade im standespolitischen Denken ist die Wir-Perspektive matchentscheidend. Zwar ist das Präsidium eine Führungsaufgabe und wir müssen vorausschauend und strategisch agieren. Es gilt aber, die Anliegen und Themen der Basis aufzunehmen, umzusetzen und zurück zu rapportieren. Den Dialog mit der Basis erachten wir als zwingend, in welcher Form auch immer. Bei uns funktioniert dies dank Mitgliederversammlung aber auch dank der Planungskonferenz sehr gut. Es ist aber schon so: Es ist ein grosser Apparat, es ist aufwändig und kostet Geld. Unseren Mitgliedern ist dies aber wichtig und das Resultat gibt uns Recht.

Professor Dr. René Hornung st Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe und verfügt über einen Schwerpunkttitel Operative Gynäkologie und Geburtshilfe, Gynäkologische Onkologie, Urogynäkologie und einen Master of Business Administration. Seit 2008 ist er Chefarzt der Frauenklinik am Kantonsspital St. Gallen. Er hat über 25 Jahre klinische Erfahrung. Seine Schwerpunkte liegen in der endoskopischen und offenen gynäkologischen Chirurgie sowie in der gynäkologischen Onkologie.

Die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe – gynécologie suisse oder kurz SGGG – ist die ärztliche Fachgesellschaft der Frauenärztinnen und Frauenärzte. Sie hat aktuell 1407 ordentliche, 555 ausserordentliche und 267 weitere Mitglieder (total 2291 Mitglieder). Die zweite Gruppe bildet sich vor allem aus den Assistenzärztinnen und Assistenzärzten in Facharztausbildung. Laut FMH-Statistik arbeiteten in der Schweiz Ende 2017 insgesamt 1'829 Fachärztinnen und Fachärzte für Gynäkologie und Geburtshilfe.

 

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